Die erste Woche zu 5. im Campervan
- engelstdterlaura
- 8. Feb. 2020
- 5 Min. Lesezeit
Nach vier Tagen Ruhe im Hostel in Coogee Beach ging endlich das Abenteuer los, auf welches ich schon länger hingefiebert habe. Am 2. Februar ging ein Flug von Sydney über Adelaide nach Perth. Und am anderen Ende von Australien warteten bereits auf mich: ... die Freys!

Für uns sollten hier in Western Australia zwei Wochen mit dem Campervan auf dem Plan stehen, da wäre es ja angebracht sich an diesem Abend gleich auf den Weg ins Hotel zu machen, sich auszutauschen und sich dann aber nach der langen Reise weitesgehend auszuruhen.
Aber nicht mit Laura! Wie ich gerade eben schon gesagt hatte: Stopover in Adelaide, das Problem an diesem Wechsel war allerdings, dass ich es zwar geschafft hatte, mein Rucksack war aber leider liegengeblieben. Dementsprechend alles am Schalter noch klären, einige Witze reißen, was ich alles in meinem Rucksack gepackt hatte und jetzt nicht benutzen konnte und am nächsten Morgen angespannt auf einen Anruf vom Flughafenpersonal warten, ob mein Rucksack schon angekommen war.
Und Gott sei Dank, der Rucksack wurde gleich mit dem frühsten Flieger mitgeschickt. Also schnell zum Camperverleih, unseren liebevoll getauften "Mr. Mighty" abholen, kurz enttäuscht sein weil ich auch hier zu jung bin um mit dem Fahrzeug zu fahren, ab zum Flughafen und los geht unsere Reise.
Pünktlich zum Sonnenuntergang haben wir halt im Nambung Nationalpark gemacht. Unser erster Sightseeing-Stopp hier waren die Pinnacles - bis zu vier Meter hohe verwitterte Kalksteinsäulen. Schließlich sind wir spät abends auf den Campingplatz in Cervantes gerollt. Obwohl das Büro bereits geschlossen war, gab es dennoch kein Problem uns fix anzumelden und dann einfach am nächsten Morgen zu bezahlen.

Am nächsten Morgen testet Gusti gleich den Pool und würde am liebsten noch einige Tage hier bleiben - wir müssen ihn aber leider vertrösten. Es geht weiter in Richtung Gerladton, unterwegs machen wir ab und zu mal einen Stopp direkt am Meer. Vicki und ich haben so einigen Spaß ironische Videos zu verschicken und uns über das vermeintlich so "schrecklich blaue Meer, die viel zu weißen Strände und das viel zu warme Wetter" künstlich aufzuregen.

In Geraldton angekommen geht es auf Erkundungstour, kurz bei KFC vorbeigeschaut und mal eben an der Schmetterlingswand posen. Dann auf der Promenade wieder zurück zum Camingplatz flanieren. Wie schnell doch die Zeit vergeht und wie weit wir schon an der Westküste wir schon entlang gefahren sind...
Das nächste Ziel ist Kalbarri, aber zuerst muss unterwegs wieder ein Sightseeing-Punkt abgehakt werden. Heute steht mein ganz persönlicher Wunsch an: Hutt Lagoon bei Port Gregory - ein pinker See! Leider war ich dann etwas enttäuscht, denn selbstverständlich war der See nicht ganz so pink wie auf all den perfekten Instagram Bildern, aber dennoch schön.
Einen umso perfekteren Ausblick hatten wir im Kalbarri Nationalpark durch Natures Window. Ich würde euch ja jetzt gern erzählen, warum das so toll aussieht, ich weiß es aber selbst leider auch nicht. Ich glaube hier haben wir das erste und auch fast einzige Mal wirklich unsere Fliegennetze benutzen müssen.

Bevor wir uns von Kalbarri verabschiedeten sahen wir am nächsten Morgen noch der Pelikanfütterung zu. Übrigens #BiostundemitLaura Pelikane essen nicht nur Fische sondern, wie mir Martina schon ein paar Mal erzählt hat, auch Krustentiere, Amphibien, kleine Schildkröten und auch andere Vögel. Meine Lieblingsvögel bleiben sie trotzdem nach wie vor auch wenn sie z.B. in London Tauben oder vor Martinas Augen Entenküken fressen.

Unser nächstes Ziel wurde allerdings noch mehr durch Tiere bestimmt. Wir fuhren weiter nach Shark Bay (wortwörtlich: Hai-Bucht) in den Ort Monkey Mia. Dort gibt es aber statt Haien eher Delfine anzutreffen!
Das schreit doch geradezu nach einer #BiostundemitLaura die Geschichte von diesen Delfinen begann nämlich schon in den 1960er Jahren. Damals begannen Fischer einige Delfine mit ihren Fischabfällen zu füttern. Dadurch dass sich die Delfine dann daran gewöhnten, erschienen sie immer öfter am Strand. Heutzutage kommen sie jeden Tag, pro Delfin (es werden allerdings auch nicht alle gefüttert) gibt es dann während der "Show" am Morgen nur 2 Fische, sodass sie trotzdem noch ihren Tagesbedarf selbst jagen müssen und nicht komplett abhängig von uns Menschen gemacht werden.
Für alle die sich dazu noch einmal genauer belesen wollen, ich habe hier noch einen wirklich tollen Beitrag gefunden: https://australien-guide.com/delfine-in-monkey-mia/#
Wir hätten allerdings kaum erwartet, dass die Jungs schon am selben Abend unserer Ankunft beim Schnorcheln sehen würden und einer sogar einige Zeit direkt vor mir im flachen Wasser war und mich scheinbar angeschaut hat. Wenn ich mich recht entsinne können Delfine auch tatsächlich aus dem Wasser raus noch sehr gut sehen. Deshalb soll man während der Show (wenn sie näher kommen) auch nicht grimmig gucken, sondern stattdessen freundlich schauen und "Hallo" sagen oder winken. Man kann allerdings nicht verhindern, dass man sich dabei unter Umständen blöd vorkommt.
Am nächsten Tag hatten Vicki und ich noch eine Begegnung der ganz besonderen Art. Wir wollten mal ganz sportlich sein und uns ein Stand Up Paddling Board ausleihen (SUP) und damit "ganz entspannt" parallel zum Strand paddeln.
Nun ja, gesagt getan. Allerdings hatte ich zwischendrin dann recht schnell die schlimme Befürchtung, dass wir aufgrund von dem Wind und der Strömung wohl eher in Madagaskar als jemals wieder auf australischem Boden ankommen würden. Größtenteils waren wir deswegen auch nicht direkt nebeneinander sondern einige Meter voneinander entfernt.
Kurz bevor wir zurückpaddeln wollten hatten wir es endlich geschafft Nebeneinander ganz entspannt auf dem Board, bisschen quatschen, so hatten wir uns das vorgestellt. Meine Ruhe fand dennoch ein jehes Ende als hinter Vicki für einen Augenblick etwas sehr großes graues auftauchte. Gedanken verdrängen - da war keine Rückenflosse zu sehen, es konnte also weder Hai noch Delfin sein. Aber was dann? Gab es hier Robben? Ich glaube eher nicht...
Naja, wir mussten aber zurück unsere Ausleihzeit endete bald, ich machte mich also leicht unentspannt, Vicki hinter mir her. Plötzlich wieder, direkt vor mir, ein großer grauer Schatten im Wasser, diesmal sah ihn auch Vicki und ich beichtete ihr dass ich das schon einmal gesehen hatte.
Meine leichte Unentspanntheit wandelte sich schließlich in leichte Panik, weil ich natürlich absolut keine Ahnung hatte, was sich da um uns rum mich Wasser versammelte. Und ganz unbedacht sagte ich dann: "irgendwie will ich es nochmal sehen, um zu wissen, was es ist; irgendwie will ich es aber auch nicht sehen und schnell zurück." Das lockte dieses Tier aber anscheinend nochmal an, wir wussten danach bloß immer noch nicht, was es war. So schnell wie es auftauchte war es auch schon wieder weg.
Der Typ vom Ausleihdienst (keine Ahnung, wie ich ihn sonst nennen soll) meinte dann, dass es vielleicht ein Dugong, also eine Art Seekuh, gewesen sein könnte, obwohl das sehr selten wäre. Genau wissen wir es bis heute nicht, in dem Moment hatte ich schon Angst, auch wenn ich wusste dass es definitiv kein Hai sein konnte. Ob es mir besser gegangen wäre wenn ich gewusst hätte, dass ein Dugong zwar für Menschen eher unbedrohlich ist, aber 3m lang und bis zu 900kg schwer werden kann, weiß ich nicht.
#BiostundemitLaura Übrigens kleiner Fakt am Rande: Derzeit werden in Japan, Singapur, Indonesien und Australien nur sechs Dugongs gehalten. (Stand April 2014)
Tatsächlich sind die Dugong Bestände auch bedroht, obwohl sie kaum natürliche Feinde haben, außer natürlich dem Menschen. Während meiner weiteren Recherche habe ich herausgefunden, dass die bedeutsamsten (beziehungsweise größten) Bestände hauptsächlich um Australien zu finden sind, vorallem in der Shark Bay.
Am nächsten Tag endete auch schon unser Erlebnis Monkey Mia, unser Frühstück wurde noch von der Emu Familie unterbrochen, vor der wir spontan flüchteten. Auf dem Weg nach Carnarvon wurde Vickis Herzenswunsch Shell Beach noch erfüllt. Ein über 40km langer Strand, bestehend nur aus Muscheln, keinem einzigen Sandkorn. Einfach der Wahnsinn!
An dieser Stelle möchte ich auch diesen Blogbeitrag von unserer Westküsten-Tour unterbrechen.
Bis bald,
eure Laura
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