spontane Ideen

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag. Meiner war bis gerade eben schön (das könnt ihr auch im letzten Absatz lesen). Der Blogbeitrag war fast fertig geschrieben, die Bilder schon hochgeladen - und dann, durch eine unbeabsichtigte Tastenkombination, habe ich alles gelöscht. Schließlich hat es mich glücklicherweise nur 10 Minuten gekostet alles wiederherzustellen, aufgeregt habe ich mich trotzdem.

Diese Woche begann wiederum mit den üblichen Tierbesuchen auf Arbeit. Dieses Mal waren es aber weder Mäuse noch Fledermäuse - sondern Montag und Dienstag jeweils eine Schlange. Glücklicherweise eine ungiftige. Trotzdem sind ihr alle mit gebührendem Respekt begegnet. Nur ich war mal wieder total fasziniert und hatte sofort mein Handy zum fotografieren gezückt. Das war aber auch das einzige Arbeits-Highlight, denn Dienstagmittag waren wir schon mit der aktuellen Bananenreihe fertig und durften wieder heim gehen.

Und dann kam der Mittwoch. Hätte mir da noch vormittags jemand gesagt, dass ich Mittwoch Abend eine ganz bestimmte Entscheidung treffen würde, hätte ich vermutlich nicht daran geglaubt. Aber bevor dieser Abend überhaupt beginnen konnte, hatten wir noch einen Einführungstag bei seafarm mit ganz vielen Belehrungen, sodass wir im Dezember endlich Vollzeit arbeiten können.

Nachmittags hat dann die liebe Sonja dem lieben Richard die Haare geschnitten. Daraufhin habe ich gefragt, ob sie mir zumindest die Spitzen schneiden würde, was wir aber wiederum auf den unbestimmten Zeitpunkt "irgendwann demnächst mal" verschoben haben. Während wir dann so beim Rommee spielen saßen, habe ich den Gedanken geäußert, dass ich schon öfter darüber nachgedacht habe, meine Haare abzurasieren.

Dieser Gedanke hat sich dann auch während dem Abendbrot essen noch in meinem Kopf gehalten. Schließlich habe ich gesagt, dass dann jeder eine Strähne abschneiden könnte, bevor der Kopf richtig rasiert werden würde. Wann? Vielleicht am nächsten Nachmittag sodass ich nochmal darüber nachdenken könnte.

Naja aber jeder kennt das sicherlich. Diese eine Idee, die einem irgendwie nicht so richtig aus dem Kopf geht. Man macht es nie, weil man sich einfach nicht sicher ist, ob diese Idee dann schlussendlich gut oder schlecht ausgeht, aber letztendlich schwirrt die Idee trotzdem ab und zu im Kopf herum. Und hätte ich länger darüber nachgedacht, dann hätte ich es wahrscheinlich wieder nicht gemacht.

Also habe ich beschlossen, wenn schon denn schon, und die Haare sollten noch an diesem Abend ab. Nach dem Abendbrot haben wir uns also hingesetzt und zuallererst jeder eine Strähne abgeschnitten. Danach hatte ich nicht nur einen Pony sondern auch die missratenste Topffrisur die man nur je gesehen hat. Glücklicherweise hatten wir dann den Rasierer parat und ich wurde von dieser schlimmen Frisur erlöst.

Und das Fazit dazu: Ich war wirklich überrascht, wie erstaunlich gut das ganze aussieht und wieviel positives Feedback ich bekommen habe. Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber ich habe in desen ersten Tagen definitiv gemerkt, dass ich mich jetzt nicht mehr hinter meinen Haaren verstecken kann, was ich erstaunlich gern und oft gemacht habe. Aber letztendlich sind es auch nur Haare, die wieder nachwachsen, ich habe ja schon 4 Tage später keine 6mm mehr und falls ich mal nicht zufrieden bin, kann ich eine Mütze aufsetzen.

An dieser Stelle: DANKE, an alle, die mich bei der Entscheidung unterstützt haben. An die die vielleicht im ersten Moment geschockt waren und es dann trotzdem cool fanden und die die gleich meinten, auch wenn es total unerwartet kam, dass es toll aussieht. Mit so einer Unterstützung habe ich in dem Moment nicht gerechnet und vorallem vorher nicht mal ansatzweise über die "Konsequenzen" nachgedacht.

Am Donnerstag mussten wir dann ganz unerwartet auf Arbeit. Statt Blüten abzupfen und Bananen in Wachs tauchen stand aber einen halben Tag Arbeit auf dem Feld an. Also tatsächlich das erste Mal Arbeit in der prallen Sonne bei 30°C. Komischerweise fanden Lisa und ich diese Art von Arbeit tatsächlich besser als den ganzen Tag am selben Fleck zu stehen. So hatte man wenigstens noch ein bisschen Bewegung oder konnte sich ab und zu mal noch auf dem Traktor ausruhen.

Trotz alledem war es extrem staubig und nachdem ich den alten Kubota wieder zurück zum Hof fahren durfte, sind wir dann gleich bei unserer Heimkehr mit Klamotten in den Pool gehüpft. Wäre unser Hautton auch ohne Schmutz so geblieben hätten wir uns sicherlich noch mehr gefreut. Aber auch so haben wir über eine Stunde im Pool geplanscht und meine wasserfeste Handyhülle getestet.

Freitagabend wollten wir dann eigentlich nach Cairns, aber das lief etwas anders als geplant. Stattdessen haben wir den Geburtstag der beiden Geburtstagskinder dann im Hostel gefeiert. Unter anderem haben wir den Nachmittag in meiner Hängematte verbracht und alle gemeinsam abends die Sterne am Jetty angesehen.

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie nach einer solchen Geburtstagsnacht dann mein Samstag aussah. Allerdings bin ich trotzdem noch um 8 aufgestanden um mit Martha und Richard zu frühstücken und Martha dann noch zum Greyhoundbus zu schaffen. Glücklicherweise steht schon der Plan, dass wir uns bald in Perth wiedersehen und gemeinsam ein bisschen auf Erkundungstour gehen werden. Und ja, danach habe ich mich wieder ins Bett gelegt und bis um 5 friedlich geschlafen, aber solche Tage muss es auch ab und zu mal geben.

Dementsprechend ruhig verlief dann aber auch der Abend, während unten schon wieder ein Geburtstagskind gefeiert wurde lag ich mit Lisa und Nele auf den Matratzen, die wir für Filmabende immer im leeren Zimmer auf den Boden ausbreiteten, und schauten als erstes Fifty Shades of Grey und philosophierten dann über unsere Sternzeichen und Aszendenten und schauten über eine App Sternbilder.

Umso produktiver bin ich heute gewesen, während ich aufgeräumt habe, bin ich von der einen Zimmerseite auf die andere Zimmerseite in das Bett am Fenster gezogen. Außerdem habe ich endlich mal wieder Sport gemacht, habe am Pool fünf Kapitel von Fifty Shades of Grey gelesen und zu guter Letzt echt gut gekocht. Jetzt habe ich euch noch versorgt und kann zufrieden schlafen gehen.

Bis bald, eure Laura