Wunder der Natur
- engelstdterlaura
- 5. Jan. 2020
- 4 Min. Lesezeit
Von Cardwell aus ging es das letzte Mal also wieder zurück nach Cairns. Allein schon der Weg dahin war wieder mal eine kurze Erzählung wert.
Wir waren jeweils bepackt mit riesigem Backpack, jeweils einem kleineren Rucksack, ich hatte zusätzlich noch meine Kameratasche und dann mussten wir zusammen noch eine große Food-tasche tragen, deren Henkel kurz vom reißen war. Dementsprechend hatten wir unsere Schwierigkeiten alles zu tragen und während wir durch ein Einkaufszentrum durchliefen probierten wir 3 verschiedene Einkaufswägen als Unterstützung aus. Alle 3 funktionierten selbstverständlich nicht ordentlich, sonst wäre unsere Reise ja ein Kinderspiel gewesen.
Im Hostel angekommen hatten wir dann noch eine weitere Überraschung. Unser Doppelzimmer (dass wir uns schon wunderbar vorgestellt hatten) stellte sich heraus ein kleiner Raum mit Hochbett zu sein, in dem man sich gerade so drehen konnte. Aus Platzgründen schlief ich deshalb eine Woche lang mit meinem Backpack am Fußende.
Bis Neujahr ließen wir es dann einigermaßen ruhig angehen, abgesehen vom 30.12., für das Ende des Jahres war nämlich noch etwas besonderes geplant: ein Tagesausflug nach Fitzroy-Island.
Auf der Insel gibt es ein Hotel, ein Cafe und ein Schildkrötenrehabilisationscenter. Ansonsten kann man dort wandern und schnorcheln. Und obwohl es leicht geregnet hat, als wir mit der Fähre ankamen, sah es aus wie im Paradies.
Ehrlich gesagt hatte ich mir den Tag anders vorgestellt, kurz schnorcheln, Bilder machen und wandern gehen. Aber kaum hatten wir unsere Schnorchelausrüstung an und sind untergetaucht, hatten wir die Zeit vergessen. Als wir wieder aufgetaucht sind, blieb dann gerade noch Zeit um Mittag zu essen und nach einer kurzen Wanderung am Nudey Beach ins Wasser zu hüpfen.
Der gesamte Tag war wirklich wie ein Ausflug ins Paradies. Nicht nur die Unterwasserwelt, sondern auch wieder die vielfältige Natur Australiens und das unglaublich blaue Wasser, was mich an unseren Griechenlandurlaub erinnert hat.
Dementsprechend haben wir uns auch wahnsinnig gefreut gleich an Silvester wieder ins Paradies zu schippern. Denn wir hatten tatsächlich noch Tickets für die Party auf Fitzroy Island bekommen um dort ins neue Jahr reinzufeiern.
Der Rutsch ins neue Jahr wandelte sich dann ganz schnell zum Schwimmen ins neue Jahr. Denn das war das erste was ich 2020 getan habe. Das Wasser war schön warm und der Sternenhimmel so klar. Die zwei ersten Stunden im neuen Jahr verflogen so schnell, aber irgendwann mussten wir aus dem Wasser um noch die Fähre zu erwischen.
Und eigentlich sollte dann die Party im Club noch weiter gehen, aber eh wir in unserem Hostel waren und unseren Hunger mit Pasta bekämpft hatten, war es schon um 4. Für eine Stunde hätte es sich natürlich nicht gelohnt nochmal feiern zu gehen. Stattdessen sind wir zu McDonalds, irgendwie hatten wir immer noch Hunger, und haben bis um 7 Sonnenaufgang angeschaut.
Am 02.02.2020 (wenn man das so schreibt sieht es besonders ästhetisch aus) begann dann meine Eastcoasttour mit dem Umzug in ein neues Hostel. Also stand im Prinzip nur Sachen packen auf dem Plan. Als ich morgens die Sachen gepackt habe, hätten wir allerdings alle noch nicht damit gerechnet, was der Tag noch für eine Wendung nehmen würde.
An dieser Stelle muss ich nämlich ein kleines Geständnis loswerden. Viele Grüße dabei an meine Eltern, die sich sicherlich gleich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen werden. Kurz gesagt ich habe mir ein neues Tattoo stechen lassen, ganz spontan, einfach innerhalb von 2 Stunden ein Motiv ausgewählt und ab ins Tattoostudio:

Das Motiv steht tatsächlich so ein bisschen für die Spontanität beziehungsweise total spontane Aktionen der letzten Wochen. Einfach mal spontan einen Skydive-Sprung buchen, spontan die Haare abrasieren, spontan ein Tattoo stechen lassen. Alles unter dem Motto "why not?" beziehungsweise "warum nicht?".
Naja und an dem Abend haben dann die Jungs auch noch den Bus für ihr Farmarbeit in Tolga verpasst und den Job auf der Mangofarm schließlich verloren. Deshalb endete der Abend in einem Bayrischen Biergarten mitten in Cairns. Wie gesagt, wir alle hätten am Ende des Tages nicht mit dieser Situation gerechnet.
Am nächsten Tag stand der erste Programmpunkt meiner Eastcoasttour auf der Liste. Heute ging es mit einem Boot raus aufs Meer, das Great Barrier Reef erkunden, Nemo finden. Hierbei hatte ich die Chance tatsächlich so richtig einen Scubadive zu machen. Allerdings auch hier wieder die unerwartete Wendung, irgendwie konnte ich nicht richtig atmen und hatte deshalb unter Wasser immer wieder Panik.
Schließlich bin ich dann vorzeitig aufgetaucht und war mit mir mehr als unzufrieden. Meine erste Schildkröte, die ich dann beim schnorcheln gesehen habe, konnte die Unzufriedenheit zumindest ein bisschen lindern. Und während die anderen direkt neben Nemo und co. ein Bild gemacht haben, hab ich mich an der Oberfläche treiben lassen und meinen kleinen Hörbuch-Freund von oben beobachtet.
Am nächsten Tag ging es dann mit Marie zur Wasserfalltour durch die Atherton-Tablelands. Da wir die Tour erst am Vortag gebucht hatten, waren wir früh natürlich schon wieder als Chaos-Team am Start. Letztendlich hat sich herausgestellt, dass wir bei der Buchung zwar bezahlt aber Maries persönliche Daten nicht abgeschickt hatten. Aber nach einem Telefonat mit meiner Reiseagentur hat sich glücklicherweise auch dieses Missverständnis aufgeklärt.
An diesem Tag haben wir wieder eine andere Seite Australien kennengelernt und sogar dank kurzzeitigem Regen die ultimative Regenwald-Erfahrung gemacht. Wir haben einige Wasserfälle gesehen, Schnabeltiere beobachtet und den riesigen Curtain Fig Tree bestaunt.
Dieser einzigartige Baum war auch tatsächlich mit Abstand mein Highlight auf der Tour. Und weil Mutter Natur da mal wieder etwas wahnsinnig faszinierendes gezaubert hat wird es wieder Zeit für #BiostundemitLaura

Der Baum ist ungefähr 50 Meter hoch und hat einen Umfang von ca. 39 Metern. Allein das ist ja schon unglaublich. Der Baum ist also ungefähr so hoch, wie wenn man 32 Lauras übereinander stapeln würde und selbst durch den Vergleich wird es für mich immer noch nicht anschaulicher.
Der Baum ist dadurch entstanden, dass eine sogenannte Würgefeige einen Wirtsbaum befallen hat. Auf kurz oder lang hat dann der arme Baum "den Geist aufgegeben" und ist in einem 45° Winkel in die umstehenden Bäume gefallen. Alles was man jetzt sehen kann ist sozusagen das Wurzelsystem der Würgefeige.
Mit diesem faszinierenden Wunder (ja, so sehr hat mich der Baum tatsächlich begeistert) beende ich hiermit diesen Blogbeitrag. Freut euch auf einen weiteren Beitrag in Kürze, ich habe wieder viel aufzuholen.
Bis bald,
eure Laura
Liebe Laura "why Not" konnte sogar ich übersetzen. Mitterlerweile kannst du uns nur noch mit wenigen Erzählungen oder Bildern schocken. 😉😘
Schön das du mit vielen neuen Freunden soviele gemeinsame Erlebnisse hast. Wir haben uns über deinen Beitrag sehr gefreut und wir hoffen du lässt uns nicht mehr solange warten für die nächsten Beiträge. Wir haben dich lieb 💖 Mutti und Vati